| Neubesetzung
einer Hauptrolle Wenige Tage vor dem Abschluss der Dreharbeiten zu dem Multimedia-Filmprojekt über die lateinamerikanische Einwanderung nach Spanien überraschte der argentinische Hauptdarsteller, der die Rolle des Néstor interpretierte, das technische Team am Set mit dem Rücktritt von seinen Verpflichtungen mit Illusomnia Productions, obwohl bereits siebzig Prozent seines Auftritts im Film abgedreht wurden. Der Schauspieler begründet seine Entscheidung mit den Verpflichtungen bei einer lokalen Salmantiner Theatergruppe, die ihm verbietet, bei anderen künstlerischen Projekten mitzuwirken, um ihn während der anderthalbjährigen Vorbereitungen zu einem Bühnenstück nicht mit anderen Aufführungsstilen zu „verseuchen“. Die von dem Ensemble geforderte „Exklusivität“ erstreckt sich bis auf persönliche Ebene, da sie ihm Kontakte mit anderen Personen verwehrt, ihn zur Aufgabe seines eigenen Alleinunterhalterprogramms zwang und ihn sogar die Studienabschlussreise mit seinen Kommilitonen absagen ließ. Trotz all dieser Einschränkungen versichert der Argentinier der Gruppe seinen „innigsten Dank, da sie sein Leben verändert hat“ und sehnt sich danach, das von den Regisseuren propagierte ideologische Ziel zu erreichen: in einem Art „Lebenstheater“ zusammenzuwohnen, Tag und Nacht zu proben und Theaterstücke aufzuführen. Illusomnia Productions kam zu dem Schluss, dass es sich bei der Theatergruppe höchstwahrscheinlich um eine künstlerisch-kommunistische „Kommune“ mit Sektencharakter und einer blinden und kompromisslosen Quasi-Vergötterung der Regisseure handelt, die an den Fanatismus lateinamerikanischer Neupfingstkirchen denken lässt. Wie im Falle des Gewaltaktes vom 1. Dezember 2010 (siehe die Mitteilung in der Newsliste) gehört auch diese Angelegenheit zu den beinahe schon surrealistischen Zwischenfällen während der Dreharbeiten, bestätigen sie doch den wahren Hintergrund, auf den das Filmprojekt in fiktionaler Verschleierung hinweisen möchte. Illusomnia Productions bedauert den Weggang dieses talentierten Schauspielers, nahm aber umgehend die nötigen Änderungen im Drehbuch vor und bot die Rolle dem spanischen Hauptdarsteller Alberto Garrido an. Dieser Madrider Schauspieler, der stets mit seiner mustergültigen Arbeitsmoral und seinem hohen Engagement überzeugt hatte, übernahm die Rolle mit großem Vergnügen. Top Image Factory, die exklusive Imageberatung der Produktionsfirma, befasste sich mit der schminktechnischen Charakterisierung der neuen Persönlichkeit. Das Verhalten des Argentiniers veranschaulicht einmal mehr die Schwierigkeit, Schauspieler zu finden, welche die Professionalität und Ernsthaftigkeit besitzen, sich der Darstellung einer höchst komplexen und polemischen Rolle zu stellen und sich den Ansprüchen eines deutschen Regisseurs sowie äußerst harten Drehbedingungen mit nicht selten 16-Stunden-Tagen zu unterwerfen. Tatsächlich ist der Argentinier nicht der erste, der das Projekt verlässt: die durch ihn verursachte Neubesetzung ist die fünfzehnte seit dem ersten Casting im Mai 2010. Mehr als je zuvor dankt Illusomnia Productions den verbleibenden Schauspielern für ihre Überzeugung und ihren unerschütterlichen Glauben an das Multimedia-Filmprojekt.
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